Bruno Frey

Bruno Frey war kein Schriftsteller, Komponist oder Künstler. Er hatte keine Nachkommen. Als erfolgreicher Unternehmer vermehrte er im Laufe seines Lebens sein Kapital, das er verantwortungsvoll verwaltete und zum Lebensende seiner Stiftung für soziale und kulturelle Zwecke im Landkreis Biberach vermachte – welch ein Geschenk für unsere Jugend.

Er arbeitete bis zu seinen letzten Lebensjahren weiterhin unter der Woche in Wüstwillenroth; die Wochenenden verbrachte er in Biberach. Der Belegschaft fiel kaum auf, dass Bruno Frey seinen Wohnsitz nach Biberach verlegt hatte, so oft war er in seiner Firma nach wie vor präsent.

Mit Biberach verband er immer auch die enge Beziehung zu seiner Schwester Hilde. Jährlich kam er zum Schützenfest. Er ließ es sich nicht nehmen, lange Jahre aktiv als Alttrommler beim Jahrgängerumzug mitzumarschieren, und natürlich besaß er eine blau-gelbe Biberfahne mit edlem Biberach-Emblem, die jedes Jahr eine Woche lang vor seinem Anwesen flatterte.

Zweifellos verfügte Bruno Frey über Charisma. Er war bis ins hohe Alter aufrecht, selbstbewusst, achtete penibel auf sein Äußeres, u. a. mit farbigem Einstecktuch in der Brusttasche eines eleganten Anzugs. Mit sich selbst war er genügsam und sparsam. Gerne folgte er Einladungen, wo er sehr gesellig, zugänglich, charmant, witzig und unterhaltsam war und seine manchmal ungewöhnlichen, eigenwilligen Meinungen überzeugt äußerte. Für alte Freunde, mit denen er gerne ausging, war und blieb er der alte „Veiele“.

1920

Am 30. Juni 1920 in Biberach an der Riß geboren.

1938

Abitur

1939-1946

Soldat, anschließend in russischer Gefangenschaft

1946-1950

Jurastudium in Freiburg

1950

Übernahme einer Maschinenfabrik für Filzherstellungsmaschinen in Hanau, danach Beteiligung an verschiedenen Firmen in Deutschland und Spanien, u.a. der Maschinenfabrik Wüstwillenroth, Hessen

1982

Ehrenbrief des Landes Hessen für Unterstützung sozialer und karitativer Einrichtungen

1991

Großzügige Förderung der Jugendmusikschule Biberach, Stiftung des jährlich zu vergebenen Bruno-Frey-Musikpreises der Jugendmusikschule Biberach, Stiftung des jährlich zu vergebenden Bruno-Frey-Musikpreises der Landesakademie für die musizierende Jugend Baden-Württemberg in Ochsenhausen

1993

Ehrenbürger der Stadt Biberach

2001

Ersteigerung des Blumenkörbchens von Johann Melchior Dinglinger und Überlassung als Dauerleihgabe an das Braith-MaliMuseum der Stadt Biberach

2004

Gründung der Bruno-Frey-Stiftung für musikalisch Früh- und Hochbegabte für das Institut zur Frühförderung musikalisch Hochbegabter an der Hochschule für Musik und Theater Hannover

2005

Testamentarische Verfügung zur Gründung der „Bruno-Frey-Stiftung für kulturelle und soziale Zwecke“ in Biberach

2005

Am 23. Februar 2005 in Biberach an der Riss gestorben.