Bruno-Frey-Preis für junge Filmemacher

Früh übt sich, wer wie Gerd Nefzer aus Schwäbisch Hall irgendwann mal einen Oscar gewinnen will. Ein Anfang dafür könnte der Bruno-Frey-Kulturpreis in der Sparte Film sein. Dieser wird nun vom Verein Biberacher Filmfestspiele gemeinsam mit der Bruno-Frey-Stiftung erneut ausgeschrieben. Junge Filmemacherinnen und -macher aus dem Landkreis können dafür jetzt Ideen entwickeln, Filme drehen und diese einzureichen. Das Genre der Filme ist dabei frei wählbar.

Die Bruno-Frey-Stiftung hat es sich auf Wunsch des in Biberach geborenen Unternehmens zur Aufgabe gemacht, die musische und kulturelle Erziehung der Jugend im Landkreis Biberach zu fördern. Der Bruno-Frey-Kulturpreis in der Sparte Film wird seit 2017 verleihen und vom Verein Biberacher Filmfestspiele organisiert.
An dem mit 2000 Euro dotierten Wettbewerb können Schulen, Vereine, Gruppe und Einzelpersonen aus dem Landkreis Biberach mit einem Film mit einer Länge bis maximal 20 Minuten teilnehmen. Das Preisgeld wird in dieses Jahr aufgeteilt, da es zwei Kategorien und somit zwei Siegerfilme geben wird:
– Kinder von 5 bis 13 Jahren (und deren Eltern)
– Jugendliche und junge Erwachsene von 14 bis 30 Jahren.

Mit seinem Projekt kann man sich ab sofort bis zum 5. Juli beim Verein Biberacher Filmfestspiele bewerben. Das Bewerbungsformular sowie weitere Infos zur Einreichung des Films unter: www.biberacherfilmfestspiele.de/bruno-frey-kulturpreis.

Die Preisübergabe und Vorführung des Gewinnerfilms erfolgt im Rahmen der Veranstaltung „Sommerkino“ des Filmfestvereins am Freitag, 23. Juni.

Nachruf Herr Zachay

Wir verabschieden uns mit großer Trauer von unserem langjährigen Gründungsbeirat Herrn Ignaz Zachay.

Nach dem Tod von Bruno Frey, mit dem er freundschaftlich verbunden war, übernahm Ignaz Zachay den Vorsitz im Beirat der Bruno-Frey-Stiftung für kulturelle und soziale Zwecke. In bemerkenswerter Weise und stets dem Willen unseres Stifters verbunden prägt er die ersten Jahre der Bruno-Frey-Stiftung in maßgeblicher Weise. Auch dank seines Mitwirkens ist die Bruno-Frey-Stiftung heute in der Lage, großzügig kulturelle und soziale Projekte im Sinne von Bruno Frey zu fördern. Dafür danken wir Ignaz Zachay und werden uns stets ehrend an ihn erinnern.
 
Unser Mitgefühl gilt seiner Ehefrau Barbara Zachay-Piazza und seiner ganzen Familie.
 
Biberach an der Riß, im Januar 2023
Beirat, Vorstand und Geschäftsführung Bruno-Frey-Stiftung für kulturelle und soziale Zwecke

Bruno-Frey-Stiftung unterstützt Tafelläden im Landkreis Biberach mit 15.000 Euro

Immer mehr Kunden kommen in die Tafelläden im Landkreis. Gleichzeitig gehen die Spenden zurück. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, stellt die Bruno-Frey-Stiftung den Tafelläden im Landkreis Biberach Ende des Jahres 2022 insgesamt 15.000 Euro zur Verfügung. Die Summe kommt den Tafelläden in Biberach, Riedlingen, Bad Schussenried, Laupheim und Ochsenhausen zu. 

Jährlich spendet die Bruno-Frey-Stiftung bis zu 5.000 Euro an die fünf Tafelläden im Landkreis Biberach. Aufgrund der aktuellen Lage entschied sich die Stiftung, die Spende im Jahr 2022 auf insgesamt 15.000 Euro zu erhöhen. 

„Menschen zu unterstützen, war das Herzensanliegen unseres Stifters Bruno Frey. Gerade in der aktuellen Situation, in der viele Menschen in finanzielle Not geraten, ist das wichtiger denn je. Wir freuen uns, einen kleinen Teil zur Erleichterung beitragen zu können“, sagt Jörg Hochhausen, Vorstandsvorsitzender der Bruno-Frey-Stiftung. 

Mit dem Geld können die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tafelläden haltbare Lebensmittel wie Nudeln oder Konserven kaufen, die nicht von Supermärkten oder anderer Seite gespendet werden. Der Erlös aus dem Verkauf in den Tafelläden soll anschließend für weitere Einkäufe genutzt werden, um Menschen mit geringem Einkommen nachhaltig mit bezahlbaren Nahrungsmitteln zu versorgen. 

Margarete Mall von der Biberacher Tafel dankte der Bruno-Frey-Stiftung stellvertretend für alle bedachten Tafelläden: „Die Spende kam für uns überraschend, aber genau im richtigen Moment! Die steigende Inflation verschärft die Lage unserer Kunden und wir sind froh, dass wir unsere Lager für den Winter nochmals etwas aufstocken können.“ 

Bruno-Frey-Musikschulstiftung: Peter Marx übergibt an Daniela Hauchler

 Ende einer Ära: Nach 20 Jahren gibt Peter Marx seinen Platz im Vorstand der Bruno-Frey-Musikschulstiftung weiter. Der Weggefährte des Stifters Bruno Frey prägte die musikalische Förderung von Kindern und Jugendlichen in Biberach über Jahrzehnte. Nachfolgerin wird Daniela Hauchler, geschäftsführende Gesellschafterin des Hauchler Studios. 

Er ist eine prägende Persönlichkeit für das musikalische Leben in Biberach: Über Jahrzehnte engagierte sich Peter Marx dafür, Kinder und Jugendliche mit Musik in Berührung zu bringen und ihnen eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen – seit 2002 als Vorstandsmitglied der Bruno-Frey-Musikschulstiftung. Nach 20 Jahren verabschiedet er sich nun in den Ruhestand. 

„Im Namen des Vorstandes danke ich Peter Marx herzlich für sein langjähriges Engagement für die Bruno-Frey-Musikschulstiftung und alles, was er für die Musik in Biberach und vor allem für die Kinder und Jugendlichen getan hat“, so Claus-Wilhelm Hoffmann, Vorsitzender der Bruno-Frey-Musikschulstiftung Biberach.
 

Große Verdienste für musikalische Bildung 

Vor seiner Vorstandstätigkeit hatte Marx von 1976 bis 2002 die Leitung der Musikschule Biberach inne, die 2001 in Bruno-Frey-Musikschule umbenannt wurde. Unter seiner Leitung konnte das Fächerangebot erweitert werden, was zu jährlich steigenden Schülerzahlen und einem größeren Bekanntheitsgrad führte. 1991 folgte der Umzug in das heutige Hauptgebäude der Musikschule, an dessen Finanzierung sich Bruno Frey maßgeblich beteiligte. 

2002 wurde Marx als Nachfolger von Bruno Frey als festes Mitglied in den Vorstand der Bruno-Frey-Musikschulstiftung gewählt und war seit 2014 ihr erster stellvertretender Vorstandsvorsitzender. 

Mit neuem Elan in die Zukunft 

Seine Nachfolgerin, Daniela Hauchler, engagiert sich ebenfalls in Biberach. Als Geschäftsführerin des Hauchler Studios führt die 58-Jährige eine private Fachschule, die unter anderem Aus- und Weiterbildungen in den Bereichen Design, Medien und Druck anbietet. Sie ist Mitglied des Vereins „Freunde der Bruno-Frey-Musikschule“ und musiziert selbst im Sinfonieorchester Biberach. „Die Bruno-Frey-Musikschulstiftung fördert musikalische Talente unabhängig von ihrer finanziellen Situation. Ich freue mich, künftig meinen Teil dazu beitragen zu dürfen und so das Engagement von Bruno Frey mit neuem Elan in der Zukunft umsetzen zu können“ so Daniela Hauchler. 

Ein Stifter – zwei Stiftungen 

Die Bruno-Frey-Musikschulstiftung fördert begabte und hochbegabte Kinder und Jugendliche finanziell durch gebührenfreien Zusatzunterricht. Außerdem bietet sie Gehörbildungs- und Musiktheoriekurse an und beteiligt sich an der Beschaffung von Noten und Unterrichtsmaterial. Sie entstand bereits zu Lebzeiten des aus Biberach stammenden Unternehmers Bruno Frey. Er gründete 1989 die Musikschulstiftung als Förderstiftung der Musikschule. 

Unterstützt wird die Bruno-Frey-Musikschulstiftung durch die Bruno-Frey-Stiftung. Trotz gleichem Gründer und ähnlichem Namen sind die Stiftungen unabhängig voneinander. Die Bruno-Frey-Stiftung entstand auf Grundlage des Testaments von Bruno Frey. Dort hatte er die Gründung verfügt und nach seinem Tod im Februar 2005 einen Großteil seines Vermögens als Stiftungskapital hinterlassen. Die Bruno-Frey-Stiftung fördert in der Stadt und im Landkreis Biberach kulturelle und soziale Vorhaben und Einrichtungen – und auch die Arbeit der Bruno-Frey-Musikschulstiftung. 

 

Bruno-Frey-Kulturpreis: Zwölf Projekte ausgezeichnet

 Am 16. November wurde zum dritten Mal der Bruno-Frey-Kulturpreis vergeben. Mit 57 eingegangenen Bewerbungen verzeichnet die Stiftung in diesem Jahr einen neuen Rekord. Insgesamt belief sich das Preisgeld auf eine stolze Summe von rund 82.000 Euro. Angesichts der hohen Inzidenzen wurde auf eine große Feier verzichtet. 

Aufgrund der aktuellen Corona-Lage wurde die Preisverleihung in kleiner Runde vorab aufgezeichnet und am Abend des 16. Novembers auf dem YouTube-Kanal der Stiftung veröffentlicht. Mitte kommenden Jahres soll es eine Veranstaltung vor Ort geben. 

„Für uns sind kulturelle Aktivitäten gerade in diesem Jahr etwas ganz Besonderes. Wir freuen uns über jedes Projekt und jede Idee, die bei uns eingegangen ist. Die Leidenschaft der jungen Künstlerinnen und Künstler ist eine Bereicherung für unseren Landkreis“, sagt Jörg Hochhausen, Vorsitzender des Stiftungsvorstands. In diesem Jahr durften nicht nur Projekte, die bereits durchgeführt wurden, sondern auch für 2021 und 2022 geplante Kulturprojekte eingereicht werden. Dabei kam eine bunte Mischung aus den Bereichen Kunst, Theater, Literatur und Musik zustande. Zu den glücklichen Preisträgern zählen unter anderem Schulen, Museen und Stiftungen, aber auch Einzelpersonen, die sich für das kulturelle Leben engagieren. 


Das sind die Gewinner 

Fünf Projekte erhielten den ersten Preis, der in diesem Jahr jeweils mit einer Summe zwischen 4.000 Euro und 5.000 Euro ausgezeichnet wurde. 

  • Die ehemalige Klasse 6a des Bischof-Sproll-Gymnasiums nahm im Rahmen des Deutschunterrichts ein Hörbuch zu
  • Otfried Preußlers Roman „Krabat“ auf. Sie schrieben die Hörbuchtexte selbst und gestalteten Bilder zum Roman. Herausgekommen ist ein fast drei Stunden umfassendes Hörbuch.
  • In Cycle.Sound.Color. verschmelzen Klang und Bild zu einem audio-visuellen Kunstwerk im öffentlichen Raum. Durch Scannen eines QR-Codes in Werken des Malers David Porter können Passanten in Klangwelten eintauchen, die die Perkussionistin und Komponistin Vanessa Porter zu den Bildern ihres Großvaters geschaffen hat. 
  • Im Musical „Sophie“ des Wieland-Gymnasiums haben Bernard Lienhardt und Michael Sommer ein Bühnenstück um die „Weiße Rose“ sowie die Konfrontation von Individualität und Gruppendruck geschaffen. Die Premiere ist für April 2022 geplant. 
  • Das Museum Villa Rot konzipierte die Ausstellung „Der Bau. Hommage an Kafka“. Vor dem Hintergrund der unvollendeten Erzählung Kafkas soll von Mitte Juni bis September 2022 der Topos Raum in seinen unterschiedlichen Facetten thematisiert werden. So entstehen im Museum Höhlen, Schächte, Gänge und weitere räumliche Fluchtpunkte. 
  • In einem Filmprojekt der Sprachvorbereitungsklasse der Mali-Gemeinschaftsschule haben Schülerinnen und Schüler darüber reflektiert, was sie – trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft – verbindet, wie sie die erste Zeit an der Schule erlebt haben und was ihnen dabei geholfen hat, sich in der neuen Umgebung zurechtzufinden. 

Mit dem zweiten Platz ausgezeichnet wurden der „Musikalische Adventskalender“ der Landesakademie Ochsenhausen, die Wieland-Stiftung mit ihrem literarischen Werk „Weltbürgertum weiterdenken: Wer sind WIR?“ sowie eine Gruppe von zehn jungen Künstlern mit Bezug zu Biberach mit ihrer Ausstellung „Junge Kunst aus Biberach“. Diese Projekte erhielten jeweils 3.000 Euro. 

Über Platz 3 freuten sich vier Projekte, die mit jeweils 2.000 Euro dotiert wurden. Zu ihnen gehören Julius von Lorentz mit seiner Komposition „Spannungsfelder IV Ein Werk für Cembalo, Klavier, Keyboard, Live-Elektronik und Videos“ sowie Mischamusik mit der

Produktion und Veröffentlichung ihres Kurzalbums „K.L.O.T.“, das im Januar erscheint. Auch zwei Schulen freuen sich über einen Platz auf dem Treppchen, unter ihnen das Wieland-Gymnasium mit dem geplanten Projekt „Kunst im Dialog“ und die Dollinger-Realschule mit ihrem literarischen „Balladen-Battle“. 

Aber auch die übrigen Bewerberinnen und Bewerber gingen nicht leer aus. „Da die Pandemie den Kulturschaffenden so zugesetzt hat, haben wir uns dazu entschlossen, in diesem Jahr weitere 37 der eingereichten Projekte zu unterstützen“, erklärt Thomas Hagel, Geschäftsführer der Stiftung. Die Projekte, die es nicht aufs Siegertreppchen geschafft haben, erhielten jeweils eine finanzielle Anerkennung zwischen 500 und 1.500 Euro. 

Großes Lob von der Jury 

Die Jury, die sich in diesem Jahr aus dem Vorsitzenden Richard Brenner und den Jurymitgliedern Dr. Kerstin Bönsch, Corinna Palm, Willi Sieber und Thomas Hagel zusammensetzt, zeigt sich beeindruckt. „Bei jedem der eingegangenen Projekte haben wir gespürt, wie viel Liebe zum Detail und zur Kultur dahintersteckt. Wir bedanken uns herzlich bei allen jungen Künstlerinnen und Künstlern, die teilgenommen haben und unsere wertvolle Kultur mit Leben füllen“, sagt Richard Brenner. 

Die vier Videos zur Preisverleihung sind im YouTube-Kanal „brunofreystiftung“ abrufbar: https://www.youtube.com/channel/UCMTdUeZ5ybPCH01XuSTR5UQ 

Drei neue Ehrenamtliche für die Bruno-Frey-Stiftung

Drei neue Ehrenamtliche sind künftig für die Bruno-Frey-Stiftung im Einsatz. Anfang Juli nahm Thomas Hagel seine Tätigkeit als neuer Geschäftsführer auf. Bereits zuvor wurden Andrea Sperr in den Vorstand und Dr. Oliver Kirstein in den Beirat berufen. Damit ist die personelle Neubesetzung der Stiftungsgremien abgeschlossen. 

Andrea Sperr, Schulrätin im Fachbereich Grundschule am Staatlichen Schulamt Biberach, folgte im Vorstand auf Sabine Imlau. Die frühere Rektorin des Pestalozzi-Gymnasiums hatte ihre Tätigkeit für die Bruno-Frey-Stiftung aufgrund ihres Wegzugs aus Biberach niedergelegt. Im Beirat übergab schon vor einiger Zeit Prof. Dr. Wolfgang Reichel sein Ehrenamt an Dr. Oliver Kirstein, Orthopäde mit Wohnsitz in Mittelbiberach. Den Beiratsvorsitz übernahm Martin Gerster, Geschäftsführer der Gustav Gerster GmbH & Co. KG und seit vielen Jahren bei der Bruno-Frey-Stiftung engagiert. 

Geschäftsführer Wolfgang Kempfle verabschiedet 

Am 6. Juli tagten Beirat und Vorstand in der neuen Besetzung erstmals vor Ort und verabschiedeten Wolfgang Kempfle, der die Geschäftsführung nach über sechs Jahren bei der Bruno-Frey-Stiftung an Thomas Hagel übergab. 

Martin Gerster würdigte Wolfgang Kempfle mit den Worten: „Außenstehende meinen oft, Geschäftsführer bei der Bruno-Frey-Stiftung sei ein Teilzeitjob für Pensionäre. Wolfgang Kempfle hat diese Stelle zu weit mehr als 100 Prozent ausgefüllt und sich mit großem zeitlichem und persönlichem Engagement für die Stiftung eingesetzt. Im Namen des Beirats und aller, die die Stiftung im Lauf der Jahre unterstützt hat, spreche ich ihm ein großes Dankeschön aus.“ 

Der Vorstandsvorsitzende Jörg Hochhausen ergänzte: „Wolfgang Kempfle hat viele neue Ideen wie den Bruno-Frey-Kulturpreis eingebracht und auch große Projekte angepackt, etwa den Bau von Sozialwohnungen in der Hochvogelstraße. Zudem hat er das Stiftungsvermögen nicht nur verwaltet, sondern sogar vermehrt. Dafür gebührt ihm unser Dank und unsere Anerkennung.“ 


Thomas Hagel neuer Geschäftsführer 

Zum 1. Juli 2021 übernahm mit Thomas Hagel ein waschechter Biberacher die Geschäftsführung der Bruno-Frey-Stiftung. Hagel war über Jahrzehnte in leitenden Funktionen bei verschiedenen Kreditgenossenschaften tätig und kennt sich daher mit Finanzen bestens aus. Anfang Juli trat er in die passive Phase seiner Altersteilzeit ein und kann sich künftig auf seine neue Geschäftsführertätigkeit konzentrieren. „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe. Es macht für mich viel Sinn, Kinder, Jugendliche und Bedürftige zu unterstützen und hier im Sinne von Bruno Frey Gutes zu tun“, erklärt der 62-Jährige. Seine erste große Aufgabe wird die Vergabe des Bruno-Frey-Kulturpreises im kommenden Herbst sein. 


Bruno-Frey-Kulturpreis mit 100.000 Euro dotiert – Bewerbungen noch bis zum 31. Juli möglich 

Die Bewerbungsphase für den Bruno-Frey-Kulturpreis läuft noch bis zum 31. Juli 2021. Bewerben können sich Personen, Gruppen, Vereine und Schulen aus dem Landkreis Biberach in den Bereichen Theater, Musik, Bildende Kunst und Literatur. Dabei dürfen nicht nur durchgeführte, sondern auch für 2021 und 2022 geplante Kulturprojekte eingereicht werden. Vorgesehen sind erste Preise mit bis zu 5.000 Euro, zweite Preise mit bis zu 2.500 Euro und dritte Preise mit bis zu 2.000 Euro je Kategorie. Insgesamt beläuft sich das Preisgeld auf 100.000 Euro. 

Bruno-Frey-Stiftung erhöht Summe für Kulturpreis 2021 auf 100.000 Euro

Die Bruno-Frey-Stiftung schreibt 2021 zum dritten Mal den Bruno-Frey-Kulturpreis aus. Nachdem aufgrund der Corona-Beschränkungen die Kultur seit Monaten ruht, sollen diesmal mehr Kulturschaffende als bisher unterstützt werden. „Der diesjährige Kulturpreis steht unter dem Motto ‚Neustart ins kulturelle Leben‘. Wir haben uns dazu entschieden, insgesamt 100.000 Euro Preisgeld zu stiften. Die Kultur musste im vergangenen Jahr ganz schön zurückstecken. Um ihr wieder auf die Beine zu helfen, braucht es jetzt besondere Unterstützung“, sagt Jörg Hochhausen, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. 

Bewerben können sich auch in diesem Jahr Personen, Gruppen, Vereine und Schulen aus dem Landkreis Biberach in den Bereichen Theater, Musik, Bildende Kunst und Literatur. Anders als bisher können nicht nur durchgeführte Kulturprojekte, sondern auch geplante Aktionen, Ideen und Vorhaben eingereicht werden, für die eine Anschubfinanzierung benötigt wird und die das kulturelle Leben wieder aufleben lassen. Vorgesehen sind erste Preise mit bis zu 5.000 Euro, zweite Preise mit bis zu 2.500 Euro und dritte Preise mit bis zu 2.000 Euro je Kategorie. 

Bewerbungsphase startet am 11. April 

Ab dem 11. April können alle Interessierten das Anmeldeformular unter www.bf-stiftung.de herunterladen und sich bewerben. Da die Bruno-Frey-Stiftung das Engagement junger Menschen fördern und sie bei ihrer Entwicklung unterstützen möchte, sollten an dem Projekt überwiegend Menschen unter 30 Jahren aus dem Landkreis Biberach beteiligt sein. 

„Mitreißende Aktionen, außergewöhnliche Ideen, spannende Inszenierungen, aber auch Projekte, die wieder etwas kulturelle Normalität in unseren Alltag bringen – das sind Initiativen, die wir alle derzeit gut gebrauchen können und deshalb fördern wollen“, sagt Wolfgang Kempfle, Geschäftsführer der Stiftung. „Egal ob Musikverein, Theatergruppe, Literaturkreis oder Kunstklasse einer Schule – wir freuen uns auf viele interessante Bewerbungen!“ 

Einsendeschluss: 31. Juli 2021 

Bewerbungsschluss ist der 31. Juli 2021. Über die Vergabe der Preise entscheidet eine Jury aus anerkannten Fachleuten der jeweiligen Sparten. Bis zum 01. November erhalten alle, die eine Bewerbung eingeschickt haben, eine Rückmeldung. Die offizielle Preisverleihung ist für Mitte November dieses Jahres geplant. 

100 Jahre Bruno Frey

Der 2005 verstorbene Unternehmer und Mäzen Bruno Frey hätte am 30. Juni 2020 seinen 100. Geburtstag gefeiert. Aus diesem Anlass wollte die Biberacher Bruno-Frey-Stiftung mit einem abwechslungsreichen Jubiläumsprogramm an ihren Stifter erinnern. Da die Veranstaltungen aufgrund von Corona leider nicht stattfinden können, plant die Musikschule am 30. Juni ein Geburtstagskonzert, das online übertragen wird. 

„Dem Bedürftigen zu geben, heißt nicht schenken, sondern säen. Genau das hat Bruno Frey getan, indem er sich für die Förderung junger Menschen und sozial Benachteiligter einsetzte – selbst über seinen Tod hinaus. Wir sind stolz und dankbar, einen so großzügigen Menschen in unserer Mitte gehabt zu haben“, so Norbert Zeidler, Oberbürgermeister von Biberach. 

Bruno Frey wurde 1920 in Biberach geboren, wo er auch aufwuchs. Nach dem Krieg studierte er zunächst Jura, bis er schließlich 1950 seine Karriere als erfolgreicher Unternehmer mit der Übernahme einer Maschinenfabrik im hessischen Hanau begann. Im Aufschwung der Nachkriegsjahre verwandelte er diese in ein florierendes Unternehmen für Filzherstellungsmaschinen. Er vermehrte sein Vermögen stetig und legte in seinem Testament fest, dass mit diesem Geld die Bruno-Frey-Stiftung für kulturelle und soziale Zwecke gegründet und finanziert werden soll. 


Liebe zur Musik 
Bereits zu Lebzeiten förderte Bruno Frey kulturelle und soziale Projekte. Im Jahr 1989, zunächst anonym, gründete er die Stiftung zur Unterstützung der Jugendmusikschule Biberach, die später in Bruno-Frey-Musikschulstiftung umbenannt wurde. Mit einer großzügigen Spende ermöglichte er zudem den Neubau der Biberacher.

Musikschule, die seit 2001 auch Freys Namen trägt. Weiter gründete er zwei Musikpreisstiftungen für die Landesmusikakademie Ochsenhausen und die Bruno-Frey-Musikschule. Seither werden jährlich Musikpreise an Nachwuchskünstler aus der Region vergeben.
 

Interessanterweise spielte Bruno Frey, der einen großen Teil seines Erbes für die Musik hinterließ, selbst kein Instrument. Musik war für ihn aber ein wichtiger Teil seines Lebens. So ließ er zum Beispiel zur Einweihung des Musikschulneubaus ein Zitat von Goethe verlesen: „Wer Musik nicht liebt, verdient nicht, ein Mensch genannt zu werden, wer sie nur liebt, ist erst ein halber Mensch, wer sie aber treibt, ist ein ganzer Mensch.“ 


Heimatverbunden und bescheiden 
Bruno Frey pflegte stets eine enge Beziehung zu seiner Schwester Hilde, die in Biberach lebte. Jedes Jahr kam er zum Schützenfest und zu Weihnachten in die Stadt. Nachdem er lange Zeit seinen Hauptwohnsitz in Wüstwillenroth hatte, zog es ihn 1985, im Alter von 65 Jahren, zurück in seine geliebte Heimatstadt. Im Jahr 1993 wurden seine Verdienste als Förderer der Biberacher Jugendmusikschule von der Stadt Biberach mit der Ehrenbürgerschaft gewürdigt. 

Bruno Frey war stets bescheiden und nicht an Öffentlichkeit, Prestige und Repräsentation interessiert. Deshalb verlangte er beispielweise äußerste Diskretion von Stiftung, Musikschule und Stadtverwaltung darüber, wer den Neubau der Musikschule gestiftet hatte. Bezüglich dem zur Einweihung geschenkten Steinway-Konzertflügel wurde als Stifter lediglich „Ein Biberacher“ genannt. 


Stiftung setzt das Werk Bruno Freys fort 
Nach seinem Tod 2005 wurde mit einem Großteil seines Vermögens, rund 27 Millionen Euro, darunter auch verschiedene Immobilien, die Bruno-Frey-Stiftung für kulturelle und soziale Zwecke gegründet. Nach dem Willen des Stifters unterstützt die Bruno-Frey-Stiftung die musische und kulturelle Erziehung der Jugend in der Stadt Biberach und dem Landkreis Biberach. Zudem ist als Stiftungszweck die Unterstützung von Bedürftigen im Landkreis Biberach festgeschrieben. 

Im vergangenen Jahr hat die Stiftung insgesamt 520.500 Euro für verschiedenste Preise, Stipendien und Projekte in den Bereichen Bildungsförderung, Jugendarbeit, Musik, Kunst und Kultur sowie Soziales und Integration bereitgestellt. 42.000 Euro davon entfielen beispielsweise auf das Förderprojekt „Lesen“, 104.300 Euro gingen an Musikschulen und 8.900 Euro an Tafelläden im Landkreis. Seit 2017 vergibt die Stiftung zudem alle zwei Jahre den Bruno-Frey-Kulturpreis. 


Jubiläumsjahr anders als geplant 
Um den 100. Geburtstag Bruno Freys zu feiern, planten Stiftung und Musikschule für den Sommer mehrere Konzerte in Biberach und Umgebung, bei denen international bekannte Musiker auftreten sollten. Aufgrund der Corona-Pandemie mussten diese Veranstaltungen leider abgesagt werden. 

Ganz verzichten müssen Musikliebhabende aber doch nicht: Am 30. Juni wird die Musikschule ein Geburtstagskonzert geben, das online übertragen wird. Weitere Informationen dazu gibt es auf der Internetseite der Bruno-Frey-Stiftung. Ob die anderen Veranstaltungen nachgeholt werden, steht noch nicht fest. 

Die Bruno-Frey-Stiftung ist trotz der Konzertausfälle aber keinesfalls untätig geblieben. Insgesamt 20.000 Euro hat sie für Corona-Hilfen bereitgestellt – jeweils 10.000 Euro an die Caritas und die Diakonie. Dieses Geld dient als Hilfe für Menschen im Landkreis, die aufgrund der Pandemie in finanzielle Nöte geraten sind. 

Auch musisch-kulturelle Projekte wurden in der außergewöhnlichen Situation unterstützt. So erhielt beispielsweise die ehrenamtlich betriebene Kulturhalle Abdera von April bis einschließlich Juni monatlich 1.500 Euro für die Produktion von Konzerten, die live auf YouTube übertragen wurden, den sogenannten Homeoffice Sessions. Weitere 10.000 Euro gingen außerdem an die Musikschule Gregorianum in Laupheim für die Anschaffung eines Konzertflügels. 

Insgesamt hat die Bruno-Frey-Stiftung im ersten Halbjahr 2020 bereits 175.000 Euro für wohltätige Zwecke eingesetzt. 

Organisationen und Institutionen, die Unterstützung bei kulturellen oder sozialen Projekten benötigen, können sich an die Geschäftsführung der Stiftung wenden. 

„In jedem Projekt, an dem sich unsere Stiftung beteiligt, in jedem jungen Menschen, den wir fördern, steckt auch ein kleines Stückchen Bruno Frey. Ich hoffe und glaube, dass die Vielfalt an Aktivitäten und Projekten, die von der Stiftung unterstützt werden, ganz in seinem Sinne wären“, so Jörg Hochhausen, Vorsitzender der Bruno-Frey-Stiftung.